Dorfaktionstag

Samstag, 19. Oktober 2019
Samstag, 19. Oktober 2019

Unbeteiligte Passanten wunderten sich morgens noch sehr. Warum standen auf einmal Mülltonnen auf Sträßers Wiese? Und warum lagen noch gelbe Säcke daneben? Waren die Anwohner im Kamp mit den Abfuhrterminen durcheinander geraten? Udo Kolpe, der erste Vorsitzende des Gemeinnützigen Vereins klärte dies zur Eröffnung des diesjährigen Oberwiehler Dorfaktionstages schnell auf. Die Zwillinge Luise und Marie Grimm kletterten – vorher heimlich darin versteckt – aus zwei Papiertonnen und appellierten an die anwesenden Oberwiehler, den Müll gut zu sortieren und die Umwelt zu schützen. Die Mädchen hatten praktische Beispiele zum Beispiel zum richtigen Einkaufsverhalten parat. Udo Kolpe stellte anschließend die „special Guests“ sowie die Mitmachangebote zum Thema „Müll vermeiden – Klima schützen“ vor. Das Team des GVO hatte sich wieder gut vorbereitet. Birgit Kolpe und Sabine Sträßer waren durch Ines Pack vom Oberbergischen Kräuterhaus in einem Crash-Kurs zu Kräuterfrauen „ausgebildet“ worden. Sie wussten nun bestens über Kräuterlimonade, heimischen Kräuterquark und Pflanzen, die helfen, bescheid. Victor Pauli, der ehemalige Hausmeister der Grundschule Oberwiehl und seit Jahrzehnten begeisterter Gärtner stand für Fragen rund um das Anbauen von Gemüse zur Verfügung. Er achtete schon immer darauf, Obst und Gemüse regional einzukaufen und saisonal zu verwenden. Der erfolgreiche Selbstversorger meinte: „Es macht einfach Spaß, im Garten zu arbeiten!“ Ihm stimmte auch die neunjährige Luise zu: „Man ist doch auch stolz, wenn man etwas gesät hat und dann wächst es!“

Bei Temperaturen über 30°C waren das Entenangeln und die Wasser-Stein-Suche besonders beliebt. Auch Erwachsene nutzten das Planschbecken zur kurzen Erfrischung. Die Kinder bewahrten ihre gefundenen kleinen Edelsteine in den ausgeteilten Butterbrottüten auf und zeigten, wie glücklich Kleinigkeiten machen können. Das Thema „Upcycling“ – aus Müll wieder etwas Sinnvolles machen – hatten Anke Althöfer und Sandra Tetzlaff vorbereitet. Leere Milchkartons wurden aufgeschnitten und mit Fetthenne, Hauswurz und Eichensetzlingen bepflanzt – ein Miniatur-Garten zum Mitnehmen. Wer noch andere Oberwiehler Ecken begrünen wollte, konnte sich seine eigenen Samenkugeln mischen und rollen. Erfunden wurden diese „grünen Wurfgeschosse“, um gerade in tristen Städten mehr Grün wachsen zu lassen. Doch das sogenannte „Guerilla- oder Urban-Gardening“ ist in Oberwiehl nicht nötig. Petra Jacob bat die Kinder darum, die Kugeln lieber im Garten zu Hause auszusäen.

Friedbert Ader, sonst eher für seine humorvollen Einlagen auf Heimatabenden bekannt, wurde richtig ernst, als er von den Schäden durch den Borkenkäfer berichtete und dies an Rindenstücken aus dem heimischen Waldstück zeigte. Im letzten Jahr hatte er auf dem Dorfaktionstag mit der Kettensäge für neue ergonomische Sitzplätze gesorgt. Auch schon öfter zu Gast: die Imker Hans Rahn und Martin Wölk vom Wiehler Imkerverein. Sie hoben die Bedeutung der Biene hervor, denn sie ist nach Schwein und Rind das drittwichtigste Tier in der Landwirtschaft. Viele Menschen denken, dass die Biene nur für den Honig wichtig ist. Noch bedeutsamer und lebenswichtig für den Menschen ist ihre Bestäubungsleistung. Fast 80 % aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt. Ohne die Bienen also keine vielfältige Ernte. Dazu wurden die kleinen Gäste auch im Dorf-Quiz befragt.
Wie kannst du ein Bienenfreund werden?
□ Im Garten und auf dem Balkon von März bis September blühende Pflanzen als Futter für die Bienen pflegen.
□ Jeden Tag das Lied „Biene Maja“ ganz laut singen.
□ In der Karnevalszeit ein Bienenkostüm in gelb und schwarz anziehen.

Bei der Rückmeldung und Preisziehung zum Dorf-Quiz verriet Anke Althöfer die Lösung, was „Müll-Tourismus“ ist. Die meisten Kinder dachten, dass damit die Besichtigung einer Mülldeponie gemeint ist. In Wirklichkeit wird aber so das Transportieren von Müll innerhalb eines Landes oder sogar über Ländergrenzen hinweg bezeichnet. Über den ersten Preis konnte sich der Erstklässler Raphael Thiemig freuen. Sonderpreise für treue Teilnahme beim Dorfaktionstag erhielten Jenny Tetzlaff und Emma Roller.

Nicht zu beneiden: Vim Sträßer und James Malcher am Grill – allerdings standen die kühlen Getränke des Versorgungsstandes in greifbarer Nähe – ökologisch korrekt ohne Plastiktrinkhalme, sondern mit echten Maccaroni! Zahlreiche Kuchenspenden von Oberwiehlern – der berühmte Zitronenkuchen von Hildegard Haack war auch wieder im Angebot – lockten zu einer gemütlichen Kaffeepause im Schatten der Apfelbäume. Von dort ließen sich die Kinder beim Geschicklichkeitslauf rund um die Hütchen mit Johannes Friedrichs oder beim Schießen auf die Dosen mit der Zwille von William Bauer entspannt beobachten. Es zeigte sich wieder: Man muss nicht immer in den Freizeitpark fahren! Spiel und Spaß sind auch auf der Dorfwiese möglich!
Zupackend im Hintergrund bei der Vor- und Nachbereitung aktiv: die neue Schriftführerin Silke Malcher, der neue Beisitzer Timo Kuhn und die Kuchenbäckerin Gisela Becker-Blonigen. Als alles wieder gut aufgeräumt war, erfrischte sich das Team mit Getränken und Eis und schaute zufrieden auf die frisch gemähte Streuobstwiese.

Die Kinder waren sich am Ende einig: „Wir wollen auch in Zukunft gerne hier leben!“ Wollen wir hoffen, dass die Erwachsenen genug dafür tun!

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